learning from mangunwijaya

ein internationales forschungs-, diskurs- und ausstellungsprojekt
Yusuf Bilyarta Mangunwijaya (1929–1999) gilt vielen als Wegbereiter einer eigenständigen indonesischen Architektur. Nach seiner Rückkehr aus Deutschland nach Yogyakarta setzte er sich in Indonesien fast dreißig Jahre für eine an lokalen Bedingungen orientierte Bauweise ein, die soziale Aspekte einschloss. Er versuchte, die universelle Substanz der Moderne in einen authentischen, einheimischen Ausdruck zu übersetzen und war damit ein früher Verfechter eines kooperativen und ökologischen Schaffens, das bis heute Relevanz hat und in der internationalen Architekturszene gegenwärtig wieder ein wichtiges Thema ist. Das Projekt reflektierte die Arbeitsweise und das Werk Mangunwijayas aus heutiger Perspektive und gab Anstoß zum Nachdenken über die aktuelle Architekturpraxis.
Im Zeitraum von Mai bis Oktober 2024 untersuchten Expert:innen und Studierende von sieben Hochschulen und Universitäten aus fünf Ländern – Indonesien, Indien, Malaysia, Singapur und Thailand in Vor-Ort-Erkundungen und Workshops in Indonesiens Kunst-, Kultur- und Bildungsmetropole Yogyakarta sechs herausragende Gebäude und Ensembles des Architekten.
Eine Ausstellung der Forschungsergebnisse sowie Online Lectures und ein international ausgerichtetes Online-Symposium diskutierten Fragen zum Fortwirken seiner Ideen in Indonesien bis in die heutige Architekt:innengeneration und setzten diese mit aktuellen Themen wie zirkuläres Bauen oder die Verwendung von regionalen und lokalen Materialien sowie kooperatives Arbeiten in Beziehung. Eine Videodokumentation gibt Einblicke in die Bauten und führt in verschiedenen Expert:inneninterviews tiefer in die Thematik ein.
Learning from Mangunwijaya wurde von Sally Below, Moritz Henning und Eduard Kögel initiiert und kuratiert und in Zusammenarbeit mit Dr. Putu Ayu Pramanasari Agustiananda und Dr. Nensi Golda Yul (Universitas Islam Indonesia, UII) sowie Avianti Armand und Setiadi Sopandi (Yayasan Museum Arsitektur Indonesia, YMAI) vor Ort realisiert. Das Projekt ist Teil des Programms von Encounters with Southeast Asian Modernism, einer Plattform der Kurator:innen, und wurde durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert.
Initiator:innen und künstlerische Leitung: Sally Below, Moritz Henning und Eduard Kögel
Initiativprojekt: Konzepterstellung, Antragstellung, Programmentwicklung, Gesamtleitung und Projektmanagement, Umsetzung in Kooperation mit den indonesischen Partner:innen, Kommunikation
Abbildungen: UII, Moritz Henning, Sally Below